Am 1. Juni 2024 war es soweit. Ich habe mir spontan ein neues Ziel in den Kopf gesetzt und Ziele sind dazu da, sie zu erreichen.
Der Hintergrund
Ein Kumpel von mir, wollte von Berlin nach Warnemünde mit dem Fahrrad fahren und das nicht über mehrere Tage, sondern Früh am Morgen los und Abends ankommen. Ich meinte zu ihm, ok wir machen das und ich komme mit dem Auto als Backup mit, falls auf der Tour etwas passieren sollte.
Die Vorbereitung
Viele Tage blieben uns, für die Vorbereitung nicht. Route raus suchen, Hotel buchen und immer wieder das Wetter checken. Und genau das, ist das einzige, was man nicht Planen kann: Das Wetter und die Windrichtung.
Der Wetterbericht, zeigte jeden Tag eine andere Windrichtung und anderes Wetter an. Um so näher das Wochenende kam, um so schlechter wurde die Wettervorhersage.
Aber aufgeben war keine Lösung.
Zwei Tage vor dem Wochenende hieß es dann auch noch Tasche packen, was packt man nur für so einen Lauf ein? Da es kein Event war und somit auch keine Verpflegungspunkte gab, stand auf meiner Liste ganz weit oben, neben meinen Laufsachen, die Versorgung. Für die Versorgung habe ich mir eine Laufweste mit einer 1 Liter Trinkblase, wo ich Elektrolyte drin hatte und nochmal 2x 250 ml Wasser in Softflaschen bei hatte.
Da man bei so einem Lauf nicht nur Wasser verliert und somit dem Körper wieder zufügen muss, stand auch auch meiner Liste die Verpflegung mit kohlenhydratehaltigen Gels, auf dem Programm.
Die Idee
Der Plan war es, das mein Kumpel mit seinem Rennrad von Berlin über die mecklenburgische Seenplatte bis nach Warnemünde zum Leuchtturm fährt (280 km). Ich diente ihm als Backup, bei einer Panne oder falls er es nicht schaffen sollte.
Aber was mach ich die ganze Zeit dann? Ihm hinterher fahren? Nein!
Ich werde nach Warnemünde vor fahren und da, mich selbst einer neuen Herausforderung stellen. Meine Idee war es, die bis jetzt weiteste Strecke zu laufen, die ich bis jetzt gelaufen bin.
Bis jetzt hatte ich die Halbmarathondistanz (21,1 km) in 1:58:00 gelaufen. Ich plante also eine Tour, an der Ostseeküste entlang vom Leuchtturm in Warnemünde und bis dahin wieder zurück. Geplant waren 22,8 km in circa 2,5 Stunden.

Der Lauf
Start war am Leuchtturm in Warnemünde. Meine Laufweste war gefüllt mit der 1 Liter Trinkblase, den 2x 250 ml Softflaschen, 6x Powerbar Gels und Dextros Energy Salztabletten.Auf den letzten Metern zum Leuchtturm, nahm ich das erste Gel und dann konnte der Lauf beginnen.Die Strandpromenade in Richtung Hotel Neptun, welches hoch in den strahlend blauen Himmel ragt. Ja richtig, strahlend blauer Himmel. Die Wettervorhersage, welche die letzten Tage so schlecht aus sah, stimmte zum Glück nicht.
Am Hotel Neptun vor bei, in Richtung Wald, an der Steilküste. Bei 25 Grad auf dem Thermometer, kam mir nach circa 1,5 km der Wald, sehr gelegen. Aber damit fing auch ein ziehen in meinem linken Knie an.
Ich überlegte, ob ich nach so kurzer Zeit schon aufgeben sollte oder ob ich einfach weiter mache. Klar machte ich weiter, aber ich entschied mich dafür ein paar Meter zu gehen.
Ich nutzte die Zeit, um zu hören, wie es beim meinem Kumpel auf dem Fahrrad lief. Zu diesem Zeitpunkt, war er schon 9 Stunden unterwegs und es lief perfekt für ihn.
Also dachte ich mir, auf die Zähne beißen und durch ziehen. Ich fing wieder an zu laufen und merkte nach einem weiteren Kilometer, dass das ziehen im linken Knie weniger wurde und somit die Motivation, mein Ziel zu erreichen noch größer wurde.
Bei Kilometer 7,5 , kam ich an einen Abzweig, wo ich mich der Frage stellte: Läufst du jetzt noch bis nach Nienhagen oder nur die geplante Tour? Da ich mich zu dem Zeitpunkt, noch sehr frisch fühlte, entschied ich mich, den Abzweig Richtung Nienhagen zu nehmen und so meinte Route, um einige Kilometer zu erweitern.
Nach weiteren zwei Kilometern kam ich in Nienhagen an, eine kurze Trinkpause eingelegt, ein Foto und weiter ging es durch den Kurort Nienhagen bis zur Bundesstraße zurück in Richtung Rostock.
Ich muss ein Lob an das Bundesland Mecklenburg Vorpommern aussprechen, das an der Bundesstraße ein sehr gut ausgebauter Fußweg ist und man so nicht direkt auf der Straße bei dem Verkehr laufen muss.
An der Bundesstraße entlang und weiter durch Elmenhorst (15 km), ging es in den Rostocker Vorort Lichtenhagen. Durch die Wohnhaussiedlung, entlang an den Feldern und Kleingartenanlagen, immer mit dem Werftkran in Sicht.
Warnemünde kommt näher und mein Tour führte an der Werftallee, an der Aida vorbei, welche am Kreuzfahrtkai lag. Halbmarathondistanz geschafft, mit einer Zeit von 1:55:11 Stunde.
Weit ist es nicht mehr, die letzten Kilometer stehen an. Immer am Seekanal und alten Strom entlang, bis hin zum östlichen Leuchtfeuer auf der Mole. Die letzten 500 Meter zurück bis zum Leuchtturm Warnemünde und meine challenge war geschafft. 25,5 Kilometer in 2:22:20.
Geschafft.
Verpflegung
Wie zuvor schon beschrieben, musste ich natürlich zusehen, das ich mich Unterwegs verpflege. Zu meiner Verpflegung gehörte:
Alle 20 Minuten eine Dextro Energy Salztablette nehmen, die dafür sorgt, das mein Salzhaushalt, welcher durch das schwitzen beim laufen abfällt, konstant oben gehalten wird. Dazu gab es dann in unregelmäßigen abständen immer ein Schluck Wasser oder Wasser mit Elektrolyte. Sowie alle 30 Minuten ein Powerbar Kohlenhydrate Gel, um den Körper mit ausreichend Energie zu versorgen.
Fazit
Mit dieser persönlichen challenge, habe ich mir wieder mal gezeigt, dass wenn man genug Willenskraft und Motivation hat, alles schaffen kann.
Damit ist der Weg für ein weiteres langfristiges Ziel gesetzt.